Lehrte, 30.08.2023 – Das renommierte Magazin c't hat einen Hintergrundartikel über das Projekt AKIT-PRO veröffentlicht (ganzer Artikel nur mit heise+ Account). Das Thema des Projekts könnte aktueller nicht sein.
Wie können Einsatzfahrzeuge in kürzester Zeit für einen sicheren Einsatz bei einer Katastrophenlage automatisiert oder fernsteuerbar gemacht werden, um schnell Schäden zu minimieren? Mit dieser Frage befassten sich deutschlandweit die Projektpartner des Forschungsprojekts AKIT-PRO.
Projektpartner im AKIT-Verbund waren die KMUs Götting KG und BINZ Ambulance- und Umwelttechnik GmbH, sowie die Fraunhofer Institute IOSB, IOSB-AST und IPA. Die Projektarbeit wurde unterstützt durch folgende assoziierte Partner:
- CLAAS Selbstfahrende Erntemaschinen GmbH
- Liebherr-Werk Bischofshofen GmbH
- Continental Automotive GmbH
- Heinrich Hirdes Kampfmittelräumung GmbH
- Feuerwehr und Katastrophenschutz Mannheim
- Kerntechnische Hilfsdienst GmbH
Durch diese breite Mischung arbeiteten Vertreter aus Wirtschaft, Forschung und Entwicklung gemeinsam an einem praxisnahen Automatisierungskonzept.
Fotos der Aktuatoren für Pedale und Lenkrad
Die AKIT-PRO Praxistests fanden auf dem Gelände des niedersächsischen Landesamts für Brand- und Katastrophenschutz in Celle-Scheuen statt. Die Götting KG nutzte im Rahmen der Testfahrten ein sogenanntes Autonomie-Kit, das in dieser Form erstmalig zum Einsatz kam. Das Kit besteht aus elektromechanischen Aktuatoren, die als Fahrroboter die Steueraufgaben des Fahrers übernehmen: Pedalaktuatoren bedienen die Pedale, ein Lenkradaktuator kontrolliert das Lenkrad. Auf dem Fahrzeugdach wird ein wetterfestes Set mit Sensorik und Kommunikationshardware installiert. Das Set beinhaltet u.a. Kameras, LiDAR Sicherheitsscanner und eine Positionserkennung über Satellitennavigation. Die Daten werden über ein modernes WLAN-Mesh an den Leitstand übertragen.
Die videobasierte Fernsteuerung eines handelsüblichen Traktors, der im Projekt als Transportfahrzeug für Ladungsgüter genutzt wurde, funktionierte so gut, als würde der Bediener im Leitstand in dem Fahrzeug selbst sitzen. Auch ungeübte Gäste der Abschlussveranstaltung steuerten das Fahrzeug auf Anhieb und konnten Fahrmanöver durchführen.
Über die Götting KG Stand: 11/2024
Die Götting KG , gegründet 1965, ist ein innovatives, weltweit tätiges Unternehmen mit Sitz in Lehrte bei Hannover. Sie entwickelt und produziert Funkdatenübertragungs-Systeme und Sensoren zur Spurführung von sogenannten Fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF). Nach eigener Einschätzung hat die Götting KG weltweit das umfangreichste Programm an diesen Komponenten für den Bereich FTF.
Weitere Schwerpunkte sind neben der Automatisierungs- und Fördertechnik die Verkehrstechnik, die HF-Meßtechnik, die allgemeine Funktechnik sowie kundenspezifische Entwicklungen für Automobilhersteller, Elektro- sowie die Rundfunkindustrie. Das Unternehmen beschäftigt ca. 80 Mitarbeiter. Davon sind rund 30 Ingenieure überwiegend in der Entwicklung tätig.
Zur Götting KG gehört die Abteilung FOX. FOX liefert Transportsysteme mit fahrerlosen Seriennutzfahrzeugen, insbesondere für den Außenbereich (LKW, Radlader, Industrieschlepper, Gabelstapler, u.ä.). Die umgerüsteten Fahrzeuge lassen sich sowohl manuell als auch automatisch nutzen. Für die Automatisierung der weltweit ersten fahrerlosen Lkw hat FOX mehrere erste Preise erhalten.