Lehrte, 18.10.2023 – Am 12. Oktober 2023 wurde das Projekt E-Check im ersten mit der neuen Technik ausgerüsteten ICE-Werk der Deutschen Bahn in Köln-Nippes vorgestellt. Vor Ort waren auch Volker Wissing (Bundesminister für Digitales und Verkehr) und Michael Peterson (Vorstand Personenfernverkehr Deutsche Bahn AG).
Ziel des Projekts ist es, die wachsende Zahl an Zügen effizienter zu warten und schneller wieder in den Normalbetrieb zu bringen. Um dieses Ziel zu erreichen, kommen mobile Roboter und künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz. Für das E-Check genannte Verfahren investiert die DB 55 Millionen Euro. Nach Köln-Nippes folgen bis 2025 die ICE-Werke Berlin, Dortmund, Hamburg und München.
Generalunternehmer für das Projekt E-Check ist die Strama-MPS Maschinenbau GmbH & Co. KG, Projektpartner sind Gestalt Robotics und die Götting KG. Die Effizienzsteigerung bei der Wartung wird erreicht, indem ein Kamerator den ICE bei der Einfahrt in das Werk rundum inspiziert. Die Aufnahmen werden anschließend mit Hilfe von KI analysiert. Dabei werden Abweichungen erkannt und dem Technikpersonal die zugehörigen Bilder zur Begutachtung weitergeleitet. Die Techniker entscheiden, ob ein Fehler vorliegt und können direkt einen Arbeitsauftrag auslösen, der automatisiert auf das Tablet des Werkstattpersonals übertragen wird.
Cobot inkl. KI – der fahrbare Roboter versorgt den ICE mit Frischwasser und pumpt das Abwasser ab (Copyright Deutsche Bahn AG / Oliver Lang)
Zusätzlich bewegen sich kollaborative mobile Roboter, sogenannte Cobots, eigenständig um den ICE, übernehmen vollautomatisiert die Versorgung des Zugs mit Frischwasser und pumpen das Abwasser ab. Von der Götting KG stammen die fahrerlosen Transportsysteme (AGV), mit denen die Roboter bewegt und positioniert werden. Als Leitsteuerung für die AGV kommt movizon CONTROL zum Einsatz.
Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr und Dr. Michael Peterson, DB-Vorstand Personenfernverkehr mit Mitarbeitenden aus dem ICE-Werk Köln-Nippes (Copyright Deutsche Bahn AG / Oliver Lang)
Dr. Michael Peterson, DB-Vorstand Personenfernverkehr: „Durch den Einsatz digitaler Technik revolutionieren wir die Instandhaltung von ICE-Zügen. Dank E-Check schaffen wir virtuell die Kapazität eines kompletten ICE-Werks. Dadurch sind die Züge schneller wieder für unsere Fahrgäste im Einsatz. Mit E-Check stellen wir uns auch den Herausforderungen einer wachsenden Flotte und dem zunehmenden Fachkräftemangel.“
Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Dieses Projekt zeigt die Kraft, die in der Kombination aus digitaler Technologie und menschlicher Expertise steckt: Die Mitarbeitenden werden entlastet und gleichzeitig steigt die Wartungskapazität des Standorts um 25 Prozent. Mit Blick auf unsere schnell wachsende ICE-Flotte ist das auch absolut nötig.“
Für E-Check haben die Projektpartner den DB Supplier Innovation Award 2022 erhalten.
Berichterstattung zu E-Check
- https://www.deutschebahn.com/de/presse/presse-regional/pr-duesseldorf-de...
- https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7119698528641105920/ (Strama)
- https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7118218531904577536/ (Gestalt Robotics)
- https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/ice-koeln-nippes-instandhaltun...
- https://www.baslerweb.com/de-de/use-cases/e-check-deutsche-bahn/
Über die Götting KG Stand: 04/2023
Die Götting KG , gegründet 1965, ist ein innovatives, weltweit tätiges Unternehmen mit Sitz in Lehrte bei Hannover. Sie entwickelt und produziert Funkdatenübertragungs-Systeme und Sensoren zur Spurführung von sogenannten Fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF). Nach eigener Einschätzung hat die Götting KG weltweit das umfangreichste Programm an diesen Komponenten für den Bereich FTF.
Weitere Schwerpunkte sind neben der Automatisierungs- und Fördertechnik die Verkehrstechnik, die HF-Meßtechnik, die allgemeine Funktechnik sowie kundenspezifische Entwicklungen für Automobilhersteller, Elektro- sowie die Rundfunkindustrie. Das Unternehmen beschäftigt ca. 90 Mitarbeiter. Davon sind rund 30 Ingenieure überwiegend in der Entwicklung tätig.
Zur Götting KG gehört die Abteilung FOX. FOX liefert Transportsysteme mit fahrerlosen Seriennutzfahrzeugen, insbesondere für den Außenbereich (LKW, Radlader, Industrieschlepper, Gabelstapler, u.ä.). Die umgerüsteten Fahrzeuge lassen sich sowohl manuell als auch automatisch nutzen. Für die Automatisierung der weltweit ersten fahrerlosen Lkw hat FOX mehrere erste Preise erhalten.